In dieser Region führt die Ausdehnung israelischer Siedlungen dazu, dass Bauern- und Hirtenfamilien Zugang zu immer weniger Land haben. Dieses wird zum Teil enteignet, zum Teil verhindert Gewalt von SielderInnen, dass Bauern ihr Land kultivieren können. viele Dörfer sind von Hauszerstörungen betroffen. Weil die palästinensischen Ortschaften unter israelischer Planungshoheit stehen, haben die DorfbewohnerInnen kaum Chancen, eine Baubewilligung zu erhalten.
Hebron ist die einzige Stadt im Westjordanland, in der israelische Siedlungen direkt im Stadtgebiet liegen. Deshalb wurde sie 1997 im Hebron-Protokoll zweigeteilt und das Gebiet, in dem sich die Siedlungen befinden, unter israelische Kontrolle gestellt. Dies führt zu erheblichen Einschränkungen für die palästinensische Bevölkerung und zu täglichen Übergriffen auf PalästinenserInnen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Siedlungen leben. Arbeitsschwerpunkt des EAPPI-Teams in Hebron ist die Begleitung von SchülerInnen auf ihrem Weg zur Schule durch militärische Checkpoints und und der Schutz vor Übergriffen von SiedlerInnen und deren Kinder.
Bethlehem liegt nur wenige Kilometer von Jerusalem entfernt, ist jedoch durch den Bau der israelischen Sperranlage durch eine Mauer davon abgeriegelt. Die EinwohnerInnen können sich nicht mehr frei nach Jerusalem bewegen, etwa um dort zu arbeiten. Aufgrund der angespannten politischen Situation der letzten Jahre und des Baus der Sperranlage halten sich nur wenige Touristen länger in Bethlehem auf, was dazu führt, dass eine der Haupteinnahmequellen der Stadt verloren ging. Die Aufgabe des EAPPI-Teams besteht in der Beobachtung des Checkpoints und im Sammeln von statistischen Daten. Sie begleiten die BewohnerInnen der umliegenden Dörfern bei ihren Aktionen gegen Hauszerstörungen durch die israelische Armee oder bei gewaltfreien Demonstrationen gegen die israelische Sperranlage.
Die Region South Hebron Hills ist fast ausschliesslich als «Area C» deklariert, d.h., es wird vollständig von Israel kontrolliert. Zudem befinden sich mehrere militärische Sperrzonen und Übungsgelände in diesem Gebiet. Dies schränkt die ansässige palästinensische Bevölkerung in ihrer Bewegungsfreiheit und in ihren Landnutzungs-
rechten stark ein. Regelmässig kommt es zu Zerstörungen von Häuern, Zisternen oder gar Zelten durch die israelische Armee. Auch gewaltsamen Übergriffen durch Siedler ist die Bevölkerung praktisch schutzlos ausgesetzt. Das EAPPI-Team gewährleistet Präsenz und dokumentiert Fälle von Übergriffen und Menschenrechtsverletzungen seitens israelischer SiedlerInnen. Teils in Zusammenarbeit mit israelischen Friedensorganisationen oder dem UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte.