Gespräch im Schatten mit Tee aus Zatar-Blättern ©Marcus/EAPPI/2015
Dolmetscher und EA: Tea Time auf freiem Fel ©Marcus/EAPPI/2015
So einfach kann das Leben sein. Und auch ein gutes Glas Tee. Wir warten in der prallen Sonne an einem Road-Gate. Dolmetscher Abed Nawaja hat die gute Idee, die Situation aus dem Schatten zu überwachen. Und die noch bessere Idee, uns alle Ingredientien für einen Tee zu besorgen. Teekanne, Zucker und Gläser leiht er bei einer Bäuerin aus. Mich schickt er hoch zu einem jungen Schafhirten, der ein paar Zatar-Pflanzen zusammensucht. Kollege Nelson (nicht „Mandela“) sammelt Holz.
Bei einem Glas Tee lässt sich die neueste Schikane der Besatzungsarmee leichter ertragen.
Ein paar Meter weiter haben israelische Soldaten nämlich einfach so die Durchgangsstrasse blockiert. Grund: „Heute ist ein jüdischer Feiertag!“. Kommentar von Anwohnern: „Eine reine Schikane!“
EAPPI ist wegen der Festnahme des Dorflehrers alarmiert worden. Er hatte die Blockade einfach umfahren wollen. Bei unserem Eintreffen fährt er aber schon wieder los Richtung Feierabend. Dafür treffen wir auf einen israelischen Touristenbus.
Endstation Strassensperre: Gruppe muss umkehren ©Marcus/EAPPI/2015
Die rote Tafel kennzeichnet den Übergang in Zone A (Verwaltung durch Palästinensische Autonomiebehörde) ©Marcus/EAPPI/2015
An Bord eine Gruppe von jüdischen Friedensaktivisten aus London, unterwegs mit einem Führer von „Breaking the Silence“. (Dieser Zusammenschluss israelischer Armee-Veteranen deckt auf, wie in den besetzten Gebieten schikaniert wird.) Als örtliche Beobachter können wir der Gruppe gleich besten Anschauungsunterricht über die Methoden der Besatzungsarmee vermitteln. Der Car fährt dann wieder zurück. Wir sprechen weiter mit Leuten, die durch das Hindernis zu einem ärgerlichen Umweg gezwungen werden. Bis zum Eindunkeln wird die Sperre nicht aufgehoben.
Machtdemonstration per Vorhängeschloss ©Marcus/EAPPI/2015
Marcus, Yatta, 17. April 2015
