Susiya

Verfasst von - 6. August 2014 - Archiv

Unserer Arbeit konzentriert sich nicht auf Yatta sondern auf die umliegenden Dörfer und die Beduinen. So machten wir heute unsere erste Ausfahrt und besuchten das Dorf Susiya, ca. 10km südlich von Yatta.

Um die Problematik zu begreifen muss man etwas über den Oslo Vertrag wissen. In diesem Vertrag wurde eine Green Line vereinbart,   welche das zukünftige Palästina definieren sollte. Dieses Gebiet wurde in drei Zonen unterteilt. Zone A, B und C.  Zone A ist unter palästinensischer Administration mit eigener Polizei, Zone B unter p. Administration mit israelischer Militärgewalt und Zone C unter vollständiger israelischer Kontrolle. Die Kontrolle über das Wasser im gesamten Gebiet ist seit 1968 das Israelische Militär. Siehe dazu:  http://www.ochaopt.org
Zur Info: Dunkelbeige = Zone A, hellbeige =Zone B, hellblau = Zone C, rot sind israelische Siedlungen.

Yatta ist in Zone A und Susiya in Zone C. Susiya war bis in die 80iger ein Dorf mit ca. 1000 Einwohnern. Zu dieser Zeit stellte das Militär fest, dass die Häuser keine Bauerlaubnis haben und wurden zerstört. Denn nur Dokumente aus dem osmanischen Reich werden akzeptiert. Palästinenser erhalten in Zone C für nichts eine Bauerlaubnis. Seither leben diese Menschen zerstreut auf Grundstücken, für die sie Urkunden aufweisen können. Die Gebäude sind aber alle illegal und können jederzeit zerstört werden. Selbst Jahrhunderte alte Zisternen werden mit dieser Begründung zerstört. So müssen sie jeden Tropfen Wasser von Yatta mit Tankwagen herbringen, was mit immensen Kosten verbunden ist. Nebenbei werden moderne israelische Siedlungen und Fabriken mit bester Infrastruktur gebaut. In diesen Siedlungen ist das Wasser selbst billiger als in Israel, geschweige denn in Zone A.

Bisher wurden in Zone C auf diese weise mehr als 30.000 Gebäude zerstört und die Menschen ins nichts entlassen. (siehe http://jahalin.org) Teilweise wurden sogar die Zelte wieder zerstört, die diesen Menschen von der UNO, dem Rotem Kreuz oder anderen Organisationen als Notbehausungen zur Verfügung gestellt wurden.

Wer das nicht selbst gesehen hat, kann das gar nicht glauben.

Eine der zerstreuten Siedlungen von Susiya. Diese Häuser sind von der Zerstörung bedroht, da sie keine Bauerlaubnis haben.

links: selbst diese primitive Behausung wurde vom Bagger zerstört.
rechts: Der Eingang zur Zisterne wurde durch schwere Steine verschlossen.

Moderne israelische Siedlung neben Susiya